GHK at Art Cologne 2022

GHK at Art Cologne 2022

Wir freuen uns auf Ihren Besuch in der Halle 11.1 am Stand D-128. Während der Art Cologne 2022 präsentiert die Galerie Henze & Ketterer eine Gegenüberstellung der Freunde Erich Heckel und Ernst Ludwig Kirchner mit den typischen Themen der Künstlervereinigung "Brücke", der Badeszene in der Natur, dem Porträt, der Landschaft, dem bäuerlichen Leben und dem Stillleben.

Vertiefung: Die Thematik von Brücke

So revolutionär die Methoden von «Brücke» in der heftigen Übersteigerung von Form, Farbe und Gebärde waren, so konservativ war die Auswahl der Themen ihrer Darstellungen.  Und ihre Malerei und Plastik bestand ausschliesslich aus «Darstellungen» von Gesehenem und Erlebtem, reine Schöpfungen aus der Phantasie sind äusserst selten. Sie schufen in der klassischen Wert-Reihenfolge der Malerei, worauf Kirchner erstaunlicherweise besonders grossen Wert legte, Figurenmalerei (in Akt, Badeszenen im Raum und in der Natur, Porträt, Tanz und Musik, Varieté, Zirkus, Stadtleben, Arbeitsleben, literarische Szenen), Landschaftsmalerei (in Naturlandschaft, Seestück, Stadtlandschaft) und Stilleben (in Jagd-, Frucht-, Küchen- oder Blumenstück), also das volle Programm der Kunst vergangener Jahrhunderte. Andere Richtungen der Avantgarde waren wesentlich selektiver in der Auswahlihrer Themen.

Daher hat sich die Galerie Henze & Ketterer vorgenommen, in einer Ausstellungs-Reihe die einzelnen Themen von «Brücke» zu zeigen, zunächst während der Art Cologne 2022 in einer Gegenüberstellung der FreundeErich Heckel und Ernst Ludwig Kirchner die Badeszene in der Natur, das Porträt, die Landschaft, das Bauernleben und das Stilleben.

Die «Badeszene in der Natur» entdeckten die «Brücke»-Künstler im Sommer 1909 an den flachen Teichen um das Schloss Moritzburg nördlich von Dresden. Seitdem zog es sie immer wieder zunächst dorthin, dann an die Strände der Nord- und Ostsee, an denen sie immer wieder Ihre Freundinnen und Freunde beobachteten. Kirchners besondere Anregung war die Insel Fehmarn in den Sommern 1912 bis 1914, Heckels die Flensburger Förde zwischen den Kriegen, Pechsteins die kurische Nehrung. Schmidt-Rottluffinteressierte die Badeszene weniger, wohingegen Kirchner sie sogar in denBachschluchten der Davoser Alpentäler in den 20er Jahren wieder zu hoherTragfähigkeit entwickelte.

Das «Porträt» durchzieht das gesamte Werk der «Brücke»-Künstler gleicher massen und gleich mässig auf hohem Niveau, jedoch nur dann, wenn die Person für sie wesentlich war und/oder der Kopf eine Darstellung markant forderte.

Die «Natur-Landschaft» weitete sich im Werk der «Brücke» Künstler in der Folge ihrer Ausflüge 1907 nach Goppeln und Golberoda südöstlich von Dresden und insbesondere durch ihre Aufenthalte ab 1909 an den Moritzburger Teichen, in Dangast am Jadebusen und an der Ostsee. Im Werk von Kirchner erlebt die Landschaftsmalerei der Moderne einen ersten Höhepunkt1912-14 auf der Ostsee-Insel Fehmarn und ab 1918 in den Davoser Alpen, wo ernach Segantini, Hodler und Giacometti zum vierten grossen Alpenmaler der Moderne wird. Heckels grosse Leistung in der Landschaftsmalerei sind die zahlreichen Gemälde und Aquarelle seiner Reisen kreuz und quer durch Mitteleuropa zwischen den Kriegen, ein wahrer orbis pictus.

Das «Bauernleben», das Leben der Bergbauern, über die reine Landschaftsmalerei der Berge hinaus darzustellen, das gelang allein Kirchner, der hierdurch seinen Beitrag zum Arbeitslebensbild der 20erJahre leistete. Er schätzte diese besondere Form, mit der Natur und der Kreaturauf einfühlsame Art und Weise umzugehen, dass er ihr in seiner Malerei ein Denkmal setzte. Das grösste und bedeutendste Bauernleben-Gemälde Kirchners dominiert den Kabinetts-Saal im Bundeskanzleramt in Berlin.

Das «Stilleben» durchzieht ebenfalls gleichmässig die Werke der «Brücke»-Künstler, wenn auch in unterschiedlicher Intensität. Zumeist Blumenstücke im Atelier, aber auch Jagdstücke mit Möven oder Brandgänsen auf Fehmarn, mit selbstgeschnitzten Gegenständen oder einfach ganz nah gesehene Blütenstauden in der freien Natur, die so durch den Ausschnitt zu Stilleben werden. Diese schönen stillen Leben fallen weniger auf, finden sich aber häufiger im Werk als es den Anschein hat.

Dr. Wolfgang Henze

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