Francis Bott
1904
wird Francis (eigentlich Ernst) in Frankfurt a. M. geboren
1910
Einschulung im Pensionat des Frères in Neuchâtel; in den folgenden Jahren besucht Bott verschiedene, meist französischsprachige Schulen und Internate in der Schweiz und Belgien
1918
Familie Bott lebt in Köln; Francis Bott lernt Anton Räderscheidt, Heinrich Hörle u.a. kennen
1919
Bekanntschaft mit Max Ernst in Köln
1921
Tod des Vaters
Beginn des Vagabunden-Lebens
1924
erster Aufenthalt in Berlin. Bott lernt Herwarth Walden und den Kreis um den „Sturm“ kennen, interessiert sich jedoch mehr für das Theater
Bott fährt als blinder Passagier von Hamburg aus nach Bahia und heuert dort auf einem Frachter bis Vera Cruz an; wandert durch Mexiko und die
USA bis nach New York. Von dort Rückkehr als Koch auf einem Frachter;
Bott lernt in Dresden seine spätere Frau Maria Gruschka (gen. Manja, die Tochter eines Rabbiners, geboren in Polen) kennen
1925
in Berlin, Kontakt zur KPD. Bekanntschaft mit Berthold Brecht
1926
Bott geht mit Maria Gruschka nach Wien, verdient seinen Lebensunterhalt durch Gesang auf Strassen und Höfen
1928
Neuerlicher Aufenthalt in Berlin, Kontakt zu Brecht. Er tritt der KPD bei
1930
durch die Weltwirtschaftskrise gezwungen, geht Bott von Wien nach Frankfurt a. M. zu Freunden aus der KPD
1932
Bott ist wieder in Wien und wird in Abwesenheit in Frankfurt a. M. wegen seiner dortigen politischen Tätigkeit zu Festungshaft verurteilt
1933
versucht er einem Freund in Nürnberg zu helfen, wird verhaftet, kann aber fliehen;
erste Malereien dienen Botts Lebensunterhalt und der Möglichkeit, nach Wien zurückzukehren. Dort wird er verhaftet, soll an das Deutsche reich abgeschoben werden , wird aber an die tschechische Grenze gebracht;
Aufenthalt in Prag, Kontakt zu Oskar Kokoschka
1936
Bott und Manja müssen im Herbst die Tschechoslowakei verlassen, halten sich einige Monate in Jugoslawien auf
1937
von Zagreb über Norditalien gelangen Bott und Manja nach Paris. Bott nimmt kurz am spanischen Bürgerkrieg in der Brigade Thälmann teil, wird aber wegen der Vorbereitung der Ausstellung „Fünf Jahre Hitler“ in der Maison de la Culture nach Paris zurückgerufen;
Eine erste Ausstellungsbeteiligung
1938
Beteiligung Botts an der Ausstellung des „Freien Deutschen Künstlerbundes“ im Rahmen der „Deutschen Kulturwoche“ in Paris, Brüssel, Antwerpen und London
1939
Teilnahme Botts am „Salon des Tuileries“ im Palais de Chaillot;
Am 1. August Kriegsbeginn, Bott wird interniert und meldet sich als Freiwilliger für die französische Armee, kommt aber in diverse Lager
1940
Bott wird einer Einheit der englischen Armee zugeteilt und zieht mit der 702. Kompanie - nach Waffenstillstand am 22.6. - nach Toulouse, wo Manja bereits eingetroffen ist. Bott wird am 27. Juni demobilisiert; er ist einer der 87 deutschen Widerständler, die laut Waffenstillstandsvertrag ausgeliefert werden müssen. Er zieht sich als Holzfäller nach Couiza südlich von Carcassonne in die Corbieren zurück. Am 14. Oktober heiraten Francis Bott und Manja. Bott malt den Chor der Kirche im Nachbarort Arques aus
1941
Ausstellung Botts in der Galerie Bonnet in Montpellier
1942
Am 11. November Besetzung Vichy-Frankreichs durch deutsche Truppen. Bott und Manja gehen nach Aurillac in den Cantal in Zentralfrankreich. Bott schliesst sich der Widerstandsgruppe der Franc Tireurs Partisans an
1944
Am 25. August Befreiung von Paris; im November kehren Bott und Manja nach Paris zurück
Bott verdient seinen Lebensunterhalt durch Gelegenheitsarbeit und malt
1946
Bott bezieht mit Manja ein Atelier auf dem Montparnasse
1948
Beginn der Freundschaft mit Francis Picabia
1952
Arbeit am Bühnenbild zu Wolfgang Borcherts Drama „Draussen vor der Tür“ am Théâtre de l’Humour;
Bott lernt Alix de Rothschild kennen, verkauft sein erstes Bild an sie und erhält von ihr für ein Jahr ein Stipendium
1957
Herta Wescher widmet Bott in „Das Kunstwerk“ (Heft X) einen längeren Artikel;
Fernsehfilm von Willy Maywald und Clarissa Dreyer „Drei Künstler von Montparnasse“ über Bott, Viera da Silva und Soulages
1961
im Oktober arbeitet Bott in der Erkerpresse in St. Gallen an Lithographien. Manja stirbt auf der Rückkehr nach Paris
1962
im Sommersemester lehrt Bott als Gastdozent drei Monate an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg
1967
Heirat mit Aida Hussein in Basel
1968
Bott lebt jetzt abwechselnd in Paris, in München (bis April 1969) und in Leonberg bei Stuttgart (Oktober 1969 bis September 1970), wo seine zweite Frau, Aida, als Anästhesistin tätig ist
1970
Aida erhält Arbeit in Locarno; Bott lebt abwechselnd in Paris und Losone
1983
in der Zeitschrift „Ellebore“ Nr. 7 präsentiert Edouard Jaguer zum ersten Male die neuen phantastischen Stilleben von Bott in einer Zeitschrift;
Wechsel der Tessiner Wohnung, ab jetzt lebt Bott abwechselnd in Paris und in Ponte Tresa, behält sein zweites Atelier in Breganzona aber bei
1985
Januar: Aus Anlass der Eröffnung des neuen Verwaltungsgebäudes (Architekt Giampiero Camponovo) zeigt die Overland Trust Bank in Lugano bis auf weiteres in allen Räumen Werke von Francis Bott;
Bott gestaltet - wie in den vergangenen Jahren - Programmheft und Plakat der „14es Rencontres Internationales de Musiques Contemporaine“ in Metz
1987
Retrospektive in der Villa Malpensata, Lugano (Kunsthalle der Stadt Lugano)
1998
Francis Bott stirbt in Lugano