Printed Editions Online Print Fair 01. - 31.10.2023
Die Printed Editions Online Print Fair (PEOPF) ist die erste virtuelle Kunstmesse der Welt, die sich der reichen Geschichte und Vielfalt der Druckgrafik widmet. Mit 30 Ausstellern und über 1.200 Kunstwerken aus 500 Jahren ist die PEOPF eine globale Feier der langlebigen Kunstform der Druckgrafik. Die Messe findet vollständig online statt und bietet Kunstliebhabern weltweit einen beispiellosen Zugang zu dieser aussergewöhnlichen Sammlung. Begleiten Sie uns im Oktober auf eine Reise durch die Welt der Druckgrafik.
Unser Online Messestand widmet sich dem Thema "HALS ÜBER KOPF - Portraits in der Moderne" mit Arbeiten auf Papier der "Brücke"-Künstler.
Während der vierwöchigen Laufzeit der Messe finden Sie jede Woche jeweils 10 neue Werke im "Online Stand" der Galerie.
Besuchen Sie unseren online Stand: https://www.printed-editions.com/online-print-fair-booths/galerie-henze-ketterer/
Kunsttage Basel 25. - 27. August 2023
Wir freuen uns, Sie zu informieren, dass wir auch dieses Jahr wieder an den Kunsttagen Basel teilnehmen und unsere neue Ausstellung „EXPRESSIV! Landschaft in der Moderne“ eröffnen. Während den Kunsttagen Basel bieten wir Ihnen folgende Veranstaltungen:
Freitag, 25. August
18:00–21:00 Uhr
Preview: «EXPRESSIV! Landschaft in der Moderne»
Preview mit Apéro zur neuen Ausstellung «EXPRESSIV! Landschaft in der Moderne»
Anmeldung: ghk.riehen@henze-ketterer.com
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Samstag, 26. August
12:00–18:00 Uhr
Vernissage: «EXPRESSIV! Landschaft in der Moderne»
Vernissage mit Apéro zur neuen Ausstellung «EXPRESSIV! Landschaft in der Moderne» mit individuellen Führungen.
Anmeldung: ghk.riehen@henze-ketterer.com
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Samstag, 26. August
11:00 und 16:00 Uhr
Kinderführung durch die Ausstellung «EXPRESSIV! Landschaft in der Moderne»
Spielerisch entdecken wir gemeinsam Landschaftsdarstellungen von unterschiedlichen Künstler*innen und finden heraus, wie aus drei Grundfarben so viele unterschiedliche Farbtöne entstehen. Die Kinder tauchen ein in die Farbwelten einzelner Kunstwerke und lernen, dass die Natur nach der eigenen Vorstellungskraft gestaltet werden kann, ganz im Sinne des Expressionismus.
Anmeldung: ghk.riehen@henze-ketterer.com
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Mehr Informationen finden Sie ebenfalls auf der Webseite der Kunsttage Basel.
85. Todestag von Ernst Ludwig Kirchner
Ernst Ludwig Kirchners Todestag jährt sich 2023 zum 85. Mal – das Ernst Ludwig Kirchner Archiv nimmt das zum Anlass dem Künstler eine Online Ausstellung zu widmen. Das Ernst Ludwig Kirchner Archiv zum Gesamtwerk des Künstlers wurde seit 1978 von Dr. Wolfgang Henze und Ingeborg Henze Ketterer aufgebaut und befindet sich seit 1993 in Wichtrach/Bern.
Die Online Ausstellung bedient sich der reichhaltigen Quellen des Archives und begleitet Kirchners "letzte Bilder" mit Passagen aus seinen Briefen, um die Geschehnisse der letzten Jahre 1937/38 in Davos und der Welt zum Todestag wieder aufleben zu lassen
In den Jahren 1937 und 1938 war Ernst Ludwig Kirchner, den inneren und äusseren Umständen seiner Lebenswelt(en) zum Trotz, äusserst aktiv, schuf Bedeutendes, festigte sein künstlerisches Selbstverständnis und entwickelte seine Malerei stetig weiter bis zu seinem abrupten Tod am 15. Juni 1938.
Die Online Ausstellung wird von Patrick Urwyler kuratiert.
Pizzi Canella - Showroom zur Art Basel in Riehen/Basel
Anlässlich der Art Basel präsentieren wir Werke von Pizzi Canella in unseren neuen Showroom in der Galerie in Riehen/Basel.
Der römischeMaler Piero Pizzi Cannella hat sich von einer frühen naturalistischen Darstellung recht bald abgewendet, ist jedoch nie zur völligen Gegenstandslosigkeit übergegangen. Wenn zu Beginn der 80erJahre die räumlichen Bezüge noch in Erscheinung traten als Schrank, Kommode oder Schmuckschatulle, so verzichtete er später darauf und liess seine bevorzugten Motive in einer Art Schwebezustand erscheinen. Mehr und mehr entledigte sich Pizzi Cannella des Überflüssigen und widmete sich dem Wesentlichen.
Die „Regine“-Serie zeigen dies beispielhaft an der Darstellung des Kleides. Wir erleben die im Werk feststellbare Verselbständigung von Details bis zur Bilddominanz: das Kleid aber auch das Collier, die Kette mit Anhänger, die Perlenkette oder der Fächer und auch weitere Motive. Ebenso charakteristisch ist der Umgang mit dem Material, die Experimentierfreudigkeit sowie die Erzeugung von Bildtiefe durch Schichtungen.
Dies ist in 5Arbeiten auf Papier und in 2 grossformatigen Gemälden von Pizzi Cannella inunserem neu eröffneten Showroom zu sehen.
Wir freuen unsauf Ihren Besuch in Basel/Riehen
und wünschen eine spannende Art Basel-Woche.
Ernst Ludwig Kirchner Stationen
Neu erschienen, der Katalog zur Ausstellung:
Ernst Ludwig Kirchner
Stationen
30. April bis 9. Juli 2023
Internationale Tage Ingelheim
Kunstforum Ingelheim
Erstmals wird das künstlerische Schaffen von Ernst Ludwig Kirchner (1880–1938)in einer monografischen Ausstellung im Rahmen der Internationalen Tage inIngelheim präsentiert. Mit über 90 Werken – Zeichnungen, Aquarellen,Druckgrafik und einigen beispielhaften Gemälden – werden Einblicke in diewichtigsten Stationen eines der bedeutendsten und einflussreichsten Künstler inDeutschland gewährt.
Diese Präsentation mit Leihgaben aus unserer Galerie ist fürdie Räumlichkeiten im Kunstforum Ingelheim – Altes Rathaus konzipiert und zeigtin den fünf Ausstellungsräumen, die sich über drei Etagen verteilen, fünf fürKirchner und seine Kunst einschneidende Stationen.
Begleitet wird die Ausstellung vom gleichnamigen Katalog mitTexten von Dagmar Lott, Meike Hoffmann, Ulrich Luckhardt, Karsten Müller, ThomasRöske und Aya Soika
Heute feiern wir den Geburtstag von Ernst Ludwig Kirchner
ERNST LUDWIG KIRCHNER
Heute feiern wir den Geburtstag von Ernst Ludwig Kirchner, geboren am 6. Mai 1880.
Zu seinem 50. Geburtstag im Jahr 1930 schrieb Ernst Ludwig Kirchner einen Dankesbrief und fertigte einen Holzschnitt, der heute unter anderem das Cover des Buches «Kirchner Neu Denken» (Re-Thinking Kirchner) ziert, welches wir zu seinem Geburtstag zusammen mit dem Brief in den Fokus stellen wollen.
Das Zitat Kirchner’s «…damit ihr was zu Lachen habt» referiert auf den Holzschnitt und steht im Kontrast zum damaligen Gemütszustand des Künstlers. Auch die Internationale Tagung und das Buch «Kirchner Neu Denken» zeigt Ernst Ludwig Kirchner (ELK) von verschiedenen Seiten und versammelt internationale Experten, die ihre Sichtweise auf das Schaffen des Künstlers darlegen und dabei vielseitige Perspektiven auf ein Œuvre ermöglichen, das bis heute nichts an Aktualität eingebüßt hat.
Holzschnitt/Woodcut:
Profilkopf (Selbstbildniss), 193012.5 x 9,5 cm, Dube H.620
Brief/Letter:
Original im Kirchner Archiv E.W. Kornfeld, Bern-Davos. Eigenhändiger Brief, vier Seiten.
Buch/Book Link:
https://www.hirmerverlag.de/de/titel-1-1/kirchner_neu_denken-1923/
A Collector´s Choice - Picasso, Miró, Schlemmer & Co.
verlängert bis 14. Mai 2023
Kunstmuseum Pablo Picasso Münster
Die Ausstellung vereint über 90 Gemälde, Grafiken, Zeichnungen und Skulpturen der Klassischen Moderne aus einer internationalen Privatsammlung, die hier in Gänze erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert wird. Schwerpunkte der Ausstellung bilden Werke von Pablo Picasso, Joan Miró, Oskar Schlemmer und Ernst Ludwig Kirchner.
Foto: © 2023 Arnold Newman Estate, Arnold Newman, Pablo Picasso, 1954, Fotografie, Sammlung Classen im Kunstmuseum Pablo Picasso Münster
Berliner Gedenktafel für Ernst Ludwig Kirchner
Berliner Gedenktafel für Ernst Ludwig Kirchner
Die Stadt Berlin erinnert seit heute mit einer Berliner Gedenktafel an den Maler und Grafiker Ernst Ludwig Kirchner (1880–1938).
Der Mitbegründer der expressionistischen Künstlergruppe Brücke zog 1911 aus Dresden nach Berlin und lebte bis 1913 in der Durlacher Straße in Wilmersdorf.Kirchner wird in Aschaffenburg geboren und nimmt ein Studium der Architektur in Dresden auf. Dort lernte er seine Kommilitonen Fritz Bleyl, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff kennen – die vier jungen Männer gründeten 1905 die Künstlergruppe Brücke. Kirchner folgte Heckel im Herbst 1911 nach Berlin und bezog ein Wohnatelier in der Durlacher Straße. Neben dem Künstlertreff Bieberbau wohnte auch Max Pechstein. Die beiden Künstler gründeten das MUIM-Institut für Modernen Unterricht in Malerei, welches sie jedoch 1912 erfolglos aufgeben mussten.
Midissage: Ernst Ludwig Kirchner – Vor der Kunst die Architektur
Heute lädt das ZFBK zur Midissage der Ausstellung:
Ernst Ludwig Kirchner – Vor der Kunst die Architektur.
17.03.2023 - 13.05.2023
Zentrum für Baukultur Sachsen
Einladung durch das ZfBK:
Im Rahmen der Ausstellung des Baukunstarchiv NRW im ZfBK – Zentrum für Baukultur Sachsen in Kooperation mit der Architektenkammer Sachsen und der Galerie Henze & Ketterer, Riehen/Basel und Wichtrach/Bern laden wir recht herzlich ein zur Midissage am Dienstag, 25. April, 19:00 Uhr im COSMO Wissenschaftsforum im Kulturpalast Dresden, Schloßstraße 2
PROGRAMM
Begrüßung
Andreas Wohlfarth, Präsident Architektenkammer Sachsen und Vorsitzender Vorstand Stiftung Sächsischer Architekten
Einführung
Christos Stremmenos, Kurator und Ausstellungsszenograf der Ausstellung, Baukunstarchiv NRW
Werkstattbericht „Ernst Ludwig Kirchner – Vor der Kunst die Architektur“: Präsentation eines kaum bekannten Werkes an drei unterschiedlichen Orten
Dr. Alexandra Henze, Leiterin der Galerie Henze & Ketterer, und Christos Stremmenos
Vortrag: Der junge Ernst Ludwig Kirchner. Architektonische Umbrüche im Blick eines zukünftigen Malers.
Prof. Dr. Henrik Karge, Professor für Kunstgeschichte, Institut für Kunst- und Musikwissenschaft der TU Dresden
Im Anschluss
Ausstellungsrundgang im ZfBK – Zentrum für Baukultur Sachsen
Mehr Infos:
https://www.zfbk.de/portfolio/midissage-ernst-ludwig-kirchner-vor-der-kunst-die-architektur/
Wir gedenken Eberhard W. Kornfeld
Wir gedenken heute Eberhard W. Kornfeld, der gestern am 13. April 2023 in seinem 100. Lebensjahr verstorben ist.
Mit seiner Persönlichkeit, seinem Schaffen und seinem über Jahrzehnte dauernden Engagement als Patron des Berner Auktionshauses Kornfeld prägte Ebi Kornfeld die moderne Kunst des 20. Jahrhunderts wie nur Wenige andere.Seinem nachhaltigen Einsatz verdanken wir es, dass die Kunst Ernst Ludwig Kirchners in Davos und in der gesamten Schweiz nach dem Zweiten Weltkrieg den hohen Stellenwert erreichte, den sie heute inne hat. Wir hatten das Privileg und das Glück, einen Teil dieser Arbeit mit ihm gemeinsam leisten zu können.
Unser Beileid geht an die Familie und auch an die MitarbeiterInnen der Galerie Kornfeld in Bern.
Hans Purrmann und der Akt Zwischen Manet und Matisse
18. März - 4. Juni 2023
Moderne Galerie, Stiftung Saarländischer Kulturbesitz
Anhand von 60 Arbeiten illustriert die Ausstellung die Affinität des Künstlers Hans Purrmann für die Darstellung des weiblichen Körpers. Ein besonderer Akzent liegt dabei auf jenen Arbeiten, die Purrmann während seiner Zeit in Paris (1905-1914) anfertigte. Diese Zeichnungen und Gemälde offenbaren den intensiven Austausch mit der Pariser Avantgarde und die Inspiration, die Purrmann von der für ihn zentralen Künstlerpersönlichkeit, Henri Matisse, empfangen hat. (Text: www.kulturbesitz.de)
Mehr Infos zum Künstler Hans Purrmann
Ursula Retrospektive im Museum Ludwig, Köln
Ursula—Das bin ich. Na und?
Eine grossartige Retrospektive zur Künstlerin Ursula (Schultze-Bluhm) ist unter dem Titel "Ursula - Das bin ich. Na und?" im Museum Ludwig in Köln zu sehen. Zu den 236 gezeigten Arbeiten hat auch unsere Galerie mit Leihgaben beigetragen.
Über die Ausstellung
18. März – 23. Juli 2023
Ursula (Schultze-Bluhm), geboren 1921 in Mittenwalde und verstorben 1999 in Köln, zählt zu den bedeutenden deutschen Künstlerinnen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Mit der Ausstellung Ursula—Das bin Ich. Na und? widmet ihr das Museum Ludwig nach über 30 Jahren die erste umfassende Museumsausstellung und ermöglicht damit eine Neubetrachtung ihrer Arbeit. Gezeigt werden 236 Arbeiten, davon stammen 44 aus der Sammlung des Museum Ludwig.
Ursulas Leben und Werk bietet eine alternative Erzählung künstlerischer Unabhängigkeit. Die These, dass Surrealismus kein Stil sei, sondern eine Geisteshaltung, zeigt sich anschaulich in ihren Arbeiten. In ihnen untergräbt sie die Realität und findet das Unheimliche im Alltäglichen. Sie fordert Autoritäten der Gesellschaft und Kunst heraus, indem sie neue Welten ersinnt, in denen alte Hierarchien über Bord geworfen werden und neue Lebensweisen vorstellbar sind. Diese utopische Vorstellungskraft teilt Ursula mit Künstlerinnen wie Leonora Carrington, Leonor Fini, Dorothea Tanning und Unica Zürn.
Ursulas Werke verweigern sich in ihrem Wesen der eindeutigen Kategorisierung. Begriffe wie Naive Malerei, Surrealismus oder Individuelle Mythologie streifen bestenfalls einzelne Aspekte ihrer eigenwilligen Bilderfindungen, die stets eine intensive sinnliche Erfahrung vermitteln. Bereits 1954 integriert Jean Dubuffet Werke von ihr in sein Musée de l’Art Brut. Wie auch André Breton schätzte Dubuffet den unkonventionellen Erzählstil von Ursulas Texten und Bildern, die – zumindest auf den ersten Blick – außerhalb der Zeit zu stehen scheinen. Häufig weisen sie mythologische Bezüge auf, spiegeln dabei jedoch zumeist eigene Befindlichkeiten, Ängste und Obsessionen. „Ich zwinge meine Visionen der Realität auf – ich bin ganz artifiziell“, charakterisierte Ursula selbst ihre ungewöhnlichen Parallelwelten. Hier existieren extravagante Gestalten, oft ist das Heimliche und Unheimliche spürbar. Schönheit und Vergänglichkeit, das Feenhafte und das Monströse gedeihen in unmittelbarer Nachbarschaft. Ein bezeichnendes Leitmotiv Ursulas war Pandora, jene in der griechischen Mythologie aus Lehm geschaffene Frau, in deren Geschichte schlimmste Übel und vorzügliche Gaben untrennbar verwoben sind. Häufig bevölkern fantastische Mischwesen Ursulas Szenerien, allenthalben ist ihre Faszination für Transformation greifbar, hinterfragen ihre Arbeiten eingefahrene Dualismen wie Frau/Mann oder Mensch/Natur.
Ursulas faszinierendes und selbstbewusstes Werk einer jungen Generation von Museumsbesucher*innen zu erschließen, ist Anliegen der Überblicksausstellung im Museum Ludwig. Sie zeigt, dass Ursulas Arbeiten gerade in ihrer Individualität vielfach grundlegende und gegenwärtige Themen berühren, sei es weibliche Selbstbestimmung, das Infragestellen fester Geschlechtsidentitäten oder eine Sicht auf Welt, in der alles mit allem verbunden ist und sich gegenseitig bedingt.
(Text: Ludwig Museum Köln)
Link: https://www.museum-ludwig.de/de/ausstellungen/ursula-das-bin-ich-na-und.html
TEFAF Maastricht 2023 - Stand 474
Galerie Henze & Ketterer
TEFAF Maastricht 2023
11. bis 19. März 2023
Messestand 474
Zur 36. Ausgabe der internationalen Kunst- und Antiquitätenmesse TEFAF Maastricht 2023 präsentieren wir eine exklusive Auswahl an Gemälden, Plastiken und Arbeiten auf Papier zum Thema Musik & Tanz. Im Online Viewing Room präsentieren und vertiefen wir ausgewählte Highlights unserer Präsentation in Maastricht.
Musik und Tanz in der Kunst
Als Tanz versteht man die rhythmische Bewegung des menschlichen Körpers, oder einer Gruppe von Menschen, meist musikalisch begleitet. So alt wohl wie die frühesten künstlerischen Phänomene der Menschheit, wurde er im Alten Ägypten und dann von den Griechen und Römern in der Bildenden Kunst dargestellt. Noch heute zeugen Wandmalereien, Vasenverzierungen, Mosaike und Fresken von den frühen Bewegungsabläufen, die als Ritual oder Brauch vollzogen wurden, oftmals im Zusammenhang einer Religion, aber auch als Kult.
Der Bewegungsablauf folgt meist einer vorgegebenen Choreographie, die eine Abfolge an harmonisch aufeinanderfolgenden Gesten und Gebärden umfasst.
Charakteristisch für den Tanz ist seine kulturübergreifende Präsenz, es haben wohl alle Völker und alle Religionen der Vergangenheit und der Gegenwart getanzt, und tanzen auch heute noch eher mehr als weniger. Durch den Tanz werden Gefühle zum Ausdruck gebracht, übermittelt und ausgelebt, es handelt sich um eine charismatische Kunstform, die alle in ihren Bann zieht.
Auch die «Brücke» Künstler konnten sich der Macht der Musik nicht entziehen, die sich ganz besonders bei Ernst Ludwig Kirchner als expressive Klangabfolge manifestierte. Kirchner nahm an den Proben des Ausdrucktanzes der Mary Wigman und ihres Ensembles teil und hielt deren Bewegungen in Skizzen und Zeichnungen fest, die er dann ins Gemälde übertrug. Legendär sind seine Darstellungen ihres «Totentanzes», den sie sagenhaft beeindruckend in Bewegung des eigenen Körpers und der ihrer Tänzerinnen übertrug.
Tänzerinnen wurden bevorzugt von den Künstlern des Expressionismus dargestellt, wie sie sich kleideten oder entblössten – Georg Tapperts «Betty» scheint sich beispielsweise im Moment des Zurechtmachens und Schminkens für den Tanz zu befinden – wie sie sich bewegten, sich von Musik inspirieren liessen, wie sie zur Musik tanzten, wie sie sich durch diese in Ekstase versetzen liessen.
Immer und immer wieder versuchten und versuchen Künstler Rhythmus, Musik und Bewegung in Kunstwerken festzuhalten, symbolisch darzustellen, durch abstrakt gestaltete Linien und Formen, oder durch Gegenstände, die mit ihnen zusammenhängen. Meisterhaft und visionär erscheinen hier die waagerechten Linien, Tonsäulen, die Kirchner in «Sängerin am Piano» aus dem Piano heraufsteigen lässt, oder der beleuchtete Kronleuchter bei Pizzi Cannella, der an einen Konzertsaal erinnert, vielleicht an Menzels Flötenkonzert.
Alexandra Henze
Georg Baselitz - Grossformatiges der 00er Jahre
Heute präsentieren wir zwei grossformatige Werke der Nuller-Jahre des deutschen Malers, Bildhauers und Grafikers Georg Baselitz (*1938).
Seit 1964 begleiten druckgrafische Arbeiten Baselitz’ malerisches und zeichnerisches Werk. Er begann mit Radierungen, 1966 kamen ein- oder mehrfarbige Holzschnitte hinzu und seit 1977 fertigt er auch großformatige Linolschnitte an. Es sind zuweilen Bildmotive seiner Gemälde und Zeichnungen, die der Künstler innerhalb der verschiedenen grafischen Medien aufgreift, um sie einer grafischen „Codierung“ oder „Verschlüsselung“ zu unterziehen. Georg Baselitz besitzt eine umfangreiche Sammlung von Druckgrafik des 16. Jahrhunderts.
Der Transport zur TEFAF Maastricht 2023
Der Transport zur TEFAF Maastricht 2023 (11.–19. März 2023 / Stand 474) steht vor der Tür - unser Medienwagen ist bereit, bepackt mit Werkverzeichnissen und Literatur zu den von uns präsentierten Künstlern, deren Arbeiten an unserem Stand zum Thema Tanz & Musik zu sehen sind.
Mediapoet — In Gedenken an Peter Weibel
Mediapoet – In Gedenken an Peter Weibel
(05.03.1944 – 01.03.2023)
Wir trauern um unseren Freund Peter Weibel.
Zum Gedenken erlauben wir uns einen Rückblick und erinnern an die gemeinsame Ausstellung "Peter Weibel Mediapoet", die wir 2011 – kuratiert von Gerhard Johann Lischka – hier bei uns in Wichtrach im Kunst-Depot präsentieren durften.
Die Tageszeitung Der Bund titelte damals "Ein Weltstar kam bis Wichtrach...". Unsere Medienmitteilung zur Ausstellung würdigte das umfangreiche Schaffen und die Karriere eines der wichtigsten Medienkünstler weltweit oder wie G. J. Lischka es sagte: „PETER WEIBEL ist die Botschaft als Bote.“
Zum traurigen Anlass soll der Text der Medienmitteilung an dieser Stelle erneut wiedergegeben werden:
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PETER WEIBEL
MEDIAPOET
kuratiert von Gerhard Johann Lischka
Die Galerie Henze & Ketterer in Wichtrach / Bern präsentiert vom 10. Mai bis zum 20. August das Werk eines der wichtigsten Medienkünstler weltweit: Peter Weibel. Der Direktor des ZKM setzt sich seit mehr als 45 Jahren mit dem Verhältnis von Medien und Wirklichkeitskonstruktion und ihren ideologischen und technischen Bedingungenauseinander.
Hauptbestandteil der von dem Berner Kulturphilosophen Gerhard Johann Lischka kuratierten Schau ist die Präsentation des Videos „PETER WEIBEL MEDIAPOET“. Mehr als 30 ausgewählte Videoausschnitte zeigen künstlerische Aktionen, Performances und Installationen Peter Weibels aus der Zeit von 1967 bis 2009.
Die Spannweite umfasst den gesamten künstlerischen Kosmos Peter Weibels: von Aktionen mit Valie Export (Cutting, 1967/68; Aus der Mappe der Hundigkeit,1968) über musikalische Inszenierungen (Peter Weibel: erstes Video-Rock-Konzert, ORF, 1979 oder Peter Weibel und Hotel Morphila Orchester, Sex in der Stadt, 1979) bis zu kunstkritischen Aktionen (wie den SPIT PAINTINGS better than Warhol, Koons, Hirst, 2009).
Weibel spannt sein enzyklopädisches Werk zwischen Extremen auf. Alles ist Medium: von der Buchseite zum Bildschirm, von der Aktion zur Abstraktion, vom Körper zum Konzept. Ob Sprachkritik als Gesellschaftskritik, ob Kontextkunst als Institutionskritik, ob Interaktivität und Partizipation des Publikums, ob sensorische Substitution und Separation, ob Realität statt Repräsentation.
Die Ausstellungsinstallation im Kunst-Depot zeigt das Wirken eines exemplarischen Außenseiters, der zum weltberühmten Medienkünstler und -theoretiker wurde, den Wandel eines grenzgängerischen Gangsterkünstlers der 1960er-Jahre zu einem der innovativsten Museumsdirektoren des 21. Jahrhunderts. Gerhard Johann Lischka formulierte diesen Sachverhalt folgendermassen: „PETER WEIBEL ist die Botschaft als Bote.“
Zur Ausstellung erscheint die von G. J. Lischkaund Peter Weibel herausgegebene DVD „PETER WEIBEL MEDIAPOET“ mit Booklet im Benteli-Verlag.
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Alfonso Hüppi - Knautschblattgraphiken der 1960er Jahre
GHK ARTWORK:
In regelmässigen Abständen stellen wir hier Kunstwerke aus unserem Programm vor. Heute die aussergewöhnlichen "Kanutschblattgraphiken" von Alfonso Hüppi aus den 1960er Jahren.
Der Schweizer Objektkünstler und Zeichner Alfonso Hüppi zählt zu den wichtigsten Vertretern der Nachkriegsavantgarde und Postmoderne. Sein Werk ist zwischen dem surrealistischen Humor von André Thomkins und der konkreten Ästhetik von Max Bill anzusiedeln.
Das umfangreiche Werk von Alfonso Hüppi zeichnet sich zunächst durch Alltags-Materialien aus. In seinen Holzobjekten und Papierarbeiten, die in ihrer spröden Sinnlichkeit Formexperimente zwischen Abstraktion und Figuration darstellen, zeigt sich eine selbstreflexive Arbeit am Bildbegriff. Hüppi schafft unkonventionelle Werke von der spontanen Handzeichnung bis zu skulpturalen Wandbildern. (Text: alfonso-hueppi.de)
Online finden Sie diese und weitere Werke des Künstlers bei uns auf der Webseite:
👉 https://www.henze-ketterer.ch/kunstler/alfonso-huppi
Ursula Transport zum Museum Ludwig
GHK INSIDE:
Einblick in den Transport von Leihgaben mit Werken der Künstlerin Ursula (1921-1999) an das Museum Ludwig. Neben anderen wichtigen Werken wird auch "Der Vogel und das Lustschlösschen" (1921) ab Mitte März in der Ausstellung "Ursula – Das bin ich. Na und?" zu sehen sein.
Transport of loans of works by the artist Ursula (1921-1999) to the Museum Ludwig. Among other important works, "Der Vogel und das Lustschlösschen" (1921) will be on view from mid-March in the exhibition "Ursula - Das bin ich. na und?".
👉 Ausstellung / Exhibition: https://www.museum-ludwig.de/de/ausstellungen/vorschau.html
👉 Ursula:
https://www.henze-ketterer.ch/kunstler/ursula
👉 Werk / Artwork:
https://www.henze-ketterer.ch/werke/ursula-der-vogel-und-das-lustschlosschen
Wir freuen uns auf die Präsentation in Köln!
We are looking forward to the presentation in Cologne!
Galerie Henze & Ketterer at TEFAF Maastricht 2023
GHK ART FAIR:
Galerie Henze & Ketterer
TEFAF Maastricht
11. - 19. March 2023
Stand 474
👉 save the date
For the 36th edition of the international art and antiques fair TEFAF Maastricht 2023 we present an exclusive selection of paintings, sculptures and works on paper on the theme of music & dance.
With works (amongst others) by: Ernst Ludwig Kirchner, Ernst Barlach, Erich Heckel, Emil Nolde, Fritz Winter, Philipp Bauknecht,...
Work:
Ernst Ludwig Kirchner
Singer on Piano, 1930
Oil on canvas, 120 x 150 cm.
Gabriele Münter / Expressionismus
GHK TIP:
GABRIELE MÜNTER / EXPRESSIONISMUS
Neupräsentation der Sammlungsbereiche
Permanente Ausstellung
@schlossmuseum_murnau
Die Abteilung zur Ortsgeschichte (Tradition, Handwerk und Geschichte des Marktes Murnau und Umgebung) hatte seit der Eröffnung des Schloßmuseums am 1. Juli 1993 Bestand und wurde mit der Einrichtung der Dokumentation „Es kommen kalte Zeiten. Murnau 1919–1950“ im Frühjahr 2020 zurückgebaut.
Nach dem erfolgreich abgeschlossenen Umbau sind in den 1. Stock des Westflügels die bislang räumlich voneinander getrennten Kernsammlungen Gabriele Münter und Expressionismus eingezogen.
Durch die Zusammenlegung zweier Bereiche, die inhaltlich eng aufeinander bezogen sind, verdichten sich wesentliche erzählerische Stränge und didaktische Bezüge. Sie erleichtern dem Besucher den Zugang und das Verständnis für die Kunstrichtung des Expressionismus, seine Anfänge und Entwicklungsstufen in Murnau zwischen 1908 und 1914. Auch die bislang biographisch und chronologisch aufgebaute Präsentation von Leben und Werk Gabriele Münters erhält durch zentrale Verknüpfungen und direkte Werkbezüge zu den anderen Künstlern aus ihrem Umfeld vertiefende und weiterführende Impulse.
Die Neupräsentation ist auf die Bedeutung Gabriele Münters (1877−1962) und ihr in Murnau entstandenes künstlerisches Werk in den Jahren bis 1914, gemeinsam mit ihrem russischen Lebensgefährten Wassily Kandinsky und danach bis zu ihrem Tod 1962, ausgerichtet. Ihr Werk bildet den roten Faden, der sich von den frühen gemeinsamen Reisen mit Wassily Kandinsky, dem legendären Malsommer in Murnau, der Gründung der Neuen Künstlervereinigung München und des Künstlerkollektivs Der Blaue Reiter bis hin zu den Kriegswirren und ihrem Neuanfang in Murnau spannt. (Text: Schlossmuseum Murnau)
Link: https://schlossmuseum-murnau.de/de/aktuell-05/
Bild: Gabriele Münter, Selbstbildnis, 1909, Öl auf Karton,
Teileigentum der Ernst von Siemens Kunststiftung München /
Schloßmuseum Murnau, © VG Bild-Kunst, Bonn 2023
MOMENTE DER BEGEGNUNG Die "Brücke" und ihre Modelle
MOMENTE DER BEGEGNUNGDie "Brücke" und ihre Modelle
Galerie Henze & Ketterer
Riehen/Basel
10. Dezember 2022 bis 1. April 2023
Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938) beschrieb den Auftakt seines künstlerischen Wirkens in seinem Tagebuch nachträglich wie folgt: «So lernte ich einen anderen Studenten kennen, der meine Arbeiten sah und mir seinen Bruder brachte, Erich Heckel, damit er bei mir zeichnen könnte. So wurden wir Freunde. Ich sah sofort, dass ich einen geborenen Maler vor mir hatte. […] Eines Tages brachte er Schmidt-Rottluff mit, einen Menschen mit denselben flammenden Augen wie er sie hatte […].» Das Aufeinandertreffen von Kirchner, Erich Heckel (1883-1979) und Karl Schmidt-Rottluff (1884-1976) mündete 1905 in Dresden in der Gründung der Künstlervereinigung «Brücke» und einer fortan beginnenden Suche nach einer neuen Bildsprache: Durch die gemeinsame Erkenntnis bestärkt, die Kunst von ihren akademischen Doktrinen zu befreien, entwickelten sie den revolutionären, radikalen und unverkennbaren «Brücke»-Stil. Es ist die Geburtsstunde des Deutschen Expressionismus.
GHK Online @ Berner Galerien-Wochenende 2023
GHK Online @ Berner Galerien-Wochenende 2023
Dieses Wochenende findet das Berner Galerien-Wochenende statt!
Als digitales Format präsentiert die Galerie Henze & Ketterer ihr aktuelles Ausstellungsprogramm für das Galerien-Wochenende im Online Viewing Room (ovr):
Link: https://www.henze-ketterer.ch/ovr/
Unser Online Viewing Room zeigt eine wachsende Auswahl von Online-Ausstellungen und Kunstwerken, die Teil der Sammlung und des Profils der Galerie sind - aufbereitet für das digitale Format.
👉 Ernst Ludwig Kichner – «The New Art is Here»
👉 George Grosz in America – «A Very Great Love»
👉 Expressive Woodcuts – «Brücke Style»
Der Online Viewing Room präsentiert Kunst auf anregende und informative Weise, um ein tieferes Verständnis für die Kunstwerke, die Künstler und den breiteren Kontext der expressionistischen Kunst insgesamt zu vermitteln.
Wir freuen uns auf Ihren virtuellen Besuch!
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Mehr Informationen und Programme anderer Berner Galerien zum Berner Galerien-Wochenende finde Sie online:
GIGON/GUYER - Kirchner-Museum neu aufgelegt
GHK TIPP:
GIGON/GUYER
Kirchner-Museum
neu aufgelegt
27. November 2022 - 01. Januar 2023
@kirchnermuseumdavos
Die aktuelle Ausstellung Gigon/Guyer. Kirchner Museum revisited konzentriert sich auf das Museumsgebäude selbst. Annette Gigon und Mike Guyer legten vor 30 Jahren mit dem Kirchner Museum den Grundstein für ihre beeindruckende Karriere. Die Ausstellung beleuchtet die Entstehungsgeschichte, würdigt die Besonderheiten des Hauses und wirft einen Blick hinter die Kulissen.
Damit die Architektur in ihrer ganzen Pracht genossen werden kann, bleibt eine Ausstellungshalle komplett leer. Die leere Ausstellungshalle dient als Inspirationsquelle und Bühne für den renommierten Künstler Tino Sehgal.
Die Ausstellung ist von Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Bitte beachten Sie die Sonderöffnungszeiten.
Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
Karl Schmidt-Rottluff - geboren am 1. Dezember 1884
GHK CELEBRATES:
Karl Schmidt-Rottluff, geboren am 1. Dezember 1884
Heute feiern wir den Geburtstag von Karl Schmidt-Rottluff und blicken zurück auf eine Reihe von Selbstporträts, die der Künstler in seinen frühen und wichtigsten Jahren geschaffen hat.
Als Gründungsmitglied der Künstlergruppe "Brücke" gehört Karl Schmidt-Rottluff zu den bedeutendsten deutschen Künstlern des 20. Jahrhunderts. Keiner aus der Dresdner Künstlervereinigung hat sich häufiger selbst porträtiert als Schmidt-Rottluff. Zwischen 1906 und 1971 schuf er eine große Zahl von Selbstporträts durch alle Schaffensphasen in allen Techniken.
Bild:Selbstbildnis mit Monokel, 1910
Quelle: "Karl Schmidt-Rottluff - Bild und Selbstbildnis", Museum Wiesbaden, bis 31. Januar 2016
Carl Lohse. Ein Maler des Expressionismus
Exhibition on view 19 November 2022 - 5 March 2023 at Kunstmuseum Ravensburg. The Hamburg-born painter Carl Lohse (1895-1965) created an uncompromising and striking expressionist oeuvre after World War I and is one of the long overlooked exceptional figures in art history. The solo exhibition focuses on paintings from Lohse's most intensive creative phase between 1919 and 1921, which is characterized by bold color combinations and an impressive reduction of form. (text: Kunstmuseum Ravensburg).
GHK at Art Cologne 2022
Wir freuen uns auf Ihren Besuch in der Halle 11.1 am Stand D-128. Während der Art Cologne 2022 präsentiert die Galerie Henze & Ketterer eine Gegenüberstellung der Freunde Erich Heckel und Ernst Ludwig Kirchner mit den typischen Themen der Künstlervereinigung "Brücke", der Badeszene in der Natur, dem Porträt, der Landschaft, dem bäuerlichen Leben und dem Stillleben.
Vertiefung: Die Thematik von Brücke
So revolutionär die Methoden von «Brücke» in der heftigen Übersteigerung von Form, Farbe und Gebärde waren, so konservativ war die Auswahl der Themen ihrer Darstellungen. Und ihre Malerei und Plastik bestand ausschliesslich aus «Darstellungen» von Gesehenem und Erlebtem, reine Schöpfungen aus der Phantasie sind äusserst selten. Sie schufen in der klassischen Wert-Reihenfolge der Malerei, worauf Kirchner erstaunlicherweise besonders grossen Wert legte, Figurenmalerei (in Akt, Badeszenen im Raum und in der Natur, Porträt, Tanz und Musik, Varieté, Zirkus, Stadtleben, Arbeitsleben, literarische Szenen), Landschaftsmalerei (in Naturlandschaft, Seestück, Stadtlandschaft) und Stilleben (in Jagd-, Frucht-, Küchen- oder Blumenstück), also das volle Programm der Kunst vergangener Jahrhunderte. Andere Richtungen der Avantgarde waren wesentlich selektiver in der Auswahlihrer Themen.
Daher hat sich die Galerie Henze & Ketterer vorgenommen, in einer Ausstellungs-Reihe die einzelnen Themen von «Brücke» zu zeigen, zunächst während der Art Cologne 2022 in einer Gegenüberstellung der FreundeErich Heckel und Ernst Ludwig Kirchner die Badeszene in der Natur, das Porträt, die Landschaft, das Bauernleben und das Stilleben.
Die «Badeszene in der Natur» entdeckten die «Brücke»-Künstler im Sommer 1909 an den flachen Teichen um das Schloss Moritzburg nördlich von Dresden. Seitdem zog es sie immer wieder zunächst dorthin, dann an die Strände der Nord- und Ostsee, an denen sie immer wieder Ihre Freundinnen und Freunde beobachteten. Kirchners besondere Anregung war die Insel Fehmarn in den Sommern 1912 bis 1914, Heckels die Flensburger Förde zwischen den Kriegen, Pechsteins die kurische Nehrung. Schmidt-Rottluffinteressierte die Badeszene weniger, wohingegen Kirchner sie sogar in denBachschluchten der Davoser Alpentäler in den 20er Jahren wieder zu hoherTragfähigkeit entwickelte.
Das «Porträt» durchzieht das gesamte Werk der «Brücke»-Künstler gleicher massen und gleich mässig auf hohem Niveau, jedoch nur dann, wenn die Person für sie wesentlich war und/oder der Kopf eine Darstellung markant forderte.
Die «Natur-Landschaft» weitete sich im Werk der «Brücke» Künstler in der Folge ihrer Ausflüge 1907 nach Goppeln und Golberoda südöstlich von Dresden und insbesondere durch ihre Aufenthalte ab 1909 an den Moritzburger Teichen, in Dangast am Jadebusen und an der Ostsee. Im Werk von Kirchner erlebt die Landschaftsmalerei der Moderne einen ersten Höhepunkt1912-14 auf der Ostsee-Insel Fehmarn und ab 1918 in den Davoser Alpen, wo ernach Segantini, Hodler und Giacometti zum vierten grossen Alpenmaler der Moderne wird. Heckels grosse Leistung in der Landschaftsmalerei sind die zahlreichen Gemälde und Aquarelle seiner Reisen kreuz und quer durch Mitteleuropa zwischen den Kriegen, ein wahrer orbis pictus.
Das «Bauernleben», das Leben der Bergbauern, über die reine Landschaftsmalerei der Berge hinaus darzustellen, das gelang allein Kirchner, der hierdurch seinen Beitrag zum Arbeitslebensbild der 20erJahre leistete. Er schätzte diese besondere Form, mit der Natur und der Kreaturauf einfühlsame Art und Weise umzugehen, dass er ihr in seiner Malerei ein Denkmal setzte. Das grösste und bedeutendste Bauernleben-Gemälde Kirchners dominiert den Kabinetts-Saal im Bundeskanzleramt in Berlin.
Das «Stilleben» durchzieht ebenfalls gleichmässig die Werke der «Brücke»-Künstler, wenn auch in unterschiedlicher Intensität. Zumeist Blumenstücke im Atelier, aber auch Jagdstücke mit Möven oder Brandgänsen auf Fehmarn, mit selbstgeschnitzten Gegenständen oder einfach ganz nah gesehene Blütenstauden in der freien Natur, die so durch den Ausschnitt zu Stilleben werden. Diese schönen stillen Leben fallen weniger auf, finden sich aber häufiger im Werk als es den Anschein hat.
Dr. Wolfgang Henze
Georg Baselitz: Six Decades of Drawings
Exhibition on view from October 21, 2022 - February 5, 2023 at Morgan Library & Museum, NY.
One of the most celebrated contemporary German artists, Georg Baselitz (b. 1938) gained international recognition in the 1960s for revitalizing figurative painting. This exhibition celebrates the gift from Baselitz to the Morgan of fifty drawings covering the span of his entire career. On display will be examples from the iconic Heroes series and fractured drawings of the mid-1960s; landscape and figure drawings from the 1970s, when Baselitz began turning his images upside-down to emphasize their structure and materiality over their subject; colorful pastels and watercolors from the 1980s and 90s; and a group of Remix drawings from the last twenty years, in which Baselitz revisits themes from his early works.
Organized in collaboration with the Albertina Museum in Vienna, which is the recipient of a similar gift from the artist, the exhibition will include about sixty-five drawings. Combining sheets from both donations, it will present a retrospective of Baselitz’s artistic development and highlight the central role drawing plays in his practice. (Text: Morgan Library and Museum)