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March 1, 2023
Mediapoet — In Gedenken an Peter Weibel

Mediapoet – In Gedenken an Peter Weibel
(05.03.1944 – 01.03.2023)
Wir trauern um unseren Freund Peter Weibel.
Zum Gedenken erlauben wir uns einen Rückblick und erinnern an die gemeinsame Ausstellung "Peter Weibel Mediapoet", die wir 2011 – kuratiert von Gerhard Johann Lischka – hier bei uns in Wichtrach im Kunst-Depot präsentieren durften.
Die Tageszeitung Der Bund titelte damals "Ein Weltstar kam bis Wichtrach...". Unsere Medienmitteilung zur Ausstellung würdigte das umfangreiche Schaffen und die Karriere eines der wichtigsten Medienkünstler weltweit oder wie G. J. Lischka es sagte: „PETER WEIBEL ist die Botschaft als Bote.“
Zum traurigen Anlass soll der Text der Medienmitteilung an dieser Stelle erneut wiedergegeben werden:
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PETER WEIBEL
MEDIAPOET
kuratiert von Gerhard Johann Lischka
Die Galerie Henze & Ketterer in Wichtrach / Bern präsentiert vom 10. Mai bis zum 20. August das Werk eines der wichtigsten Medienkünstler weltweit: Peter Weibel. Der Direktor des ZKM setzt sich seit mehr als 45 Jahren mit dem Verhältnis von Medien und Wirklichkeitskonstruktion und ihren ideologischen und technischen Bedingungenauseinander.
Hauptbestandteil der von dem Berner Kulturphilosophen Gerhard Johann Lischka kuratierten Schau ist die Präsentation des Videos „PETER WEIBEL MEDIAPOET“. Mehr als 30 ausgewählte Videoausschnitte zeigen künstlerische Aktionen, Performances und Installationen Peter Weibels aus der Zeit von 1967 bis 2009.
Die Spannweite umfasst den gesamten künstlerischen Kosmos Peter Weibels: von Aktionen mit Valie Export (Cutting, 1967/68; Aus der Mappe der Hundigkeit,1968) über musikalische Inszenierungen (Peter Weibel: erstes Video-Rock-Konzert, ORF, 1979 oder Peter Weibel und Hotel Morphila Orchester, Sex in der Stadt, 1979) bis zu kunstkritischen Aktionen (wie den SPIT PAINTINGS better than Warhol, Koons, Hirst, 2009).
Weibel spannt sein enzyklopädisches Werk zwischen Extremen auf. Alles ist Medium: von der Buchseite zum Bildschirm, von der Aktion zur Abstraktion, vom Körper zum Konzept. Ob Sprachkritik als Gesellschaftskritik, ob Kontextkunst als Institutionskritik, ob Interaktivität und Partizipation des Publikums, ob sensorische Substitution und Separation, ob Realität statt Repräsentation.
Die Ausstellungsinstallation im Kunst-Depot zeigt das Wirken eines exemplarischen Außenseiters, der zum weltberühmten Medienkünstler und -theoretiker wurde, den Wandel eines grenzgängerischen Gangsterkünstlers der 1960er-Jahre zu einem der innovativsten Museumsdirektoren des 21. Jahrhunderts. Gerhard Johann Lischka formulierte diesen Sachverhalt folgendermassen: „PETER WEIBEL ist die Botschaft als Bote.“
Zur Ausstellung erscheint die von G. J. Lischkaund Peter Weibel herausgegebene DVD „PETER WEIBEL MEDIAPOET“ mit Booklet im Benteli-Verlag.
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