Christian Rohlfs
Christian Rohlfs (* 22. Dezember 1849 in Groß Niendorf, Kreis Segeberg; † 8. Januar 1938 in Hagen) war ein deutscher Maler der Moderne.
Im künstlerischen Werk von Christian Rohlfs spiegeln sich mehrere relevante Zeitströmungen wider, beginnend mit der naturalistisch-historistischen Akademiemalerei der 1870er Jahre. Prominenz aber erlangte er, bei aller Eigenständigkeit, in den beiden bedeutenden Stilrichtungen seiner Epoche, zunächst dem Impressionismus und später dem Expressionismus, und wurde so zum „Nestor der deutschen Moderne.“ Mit Bildern zwischen etwa 1885 und 1900 zählt er zu den großen deutschen Impressionisten, zwei seiner Ölgemälde waren Glanzstücke der repräsentativen Ausstellung von 2009, während seine Hinwendung zum Pointilismus anno 1902/03 wohl eher als Experiment betrachtet werden kann.
Vielmehr wurde er in der Folge zu einem der wichtigsten Maler des Expressionismus und entwickelte diesen – eine Zeit lang mit Emil Nolde zusammenarbeitend – seit Beginn des 20. Jahrhunderts in einer selbständigen Form. Nach einer durch ruheloses Suchen und auch durch persönliche Krisen geprägten Übergangsperiode, in der er sich vermehrt figürlichen und biblischen Motiven sowie dem Holz- und Linolschnitt zuwandte, gewann er die abgeklärte Heiterkeit, die sein Alterswerk der letzten zwei Jahrzehnte zu neuen Höhepunkten führte. Die Farbe ist der bedeutendste Ausdrucksträger seiner Bilder, vor allem von lichtdurchfluteten Landschaften und Blumenstillleben, „deren Materialität wie durch einen ätherischen Schleier aufgelöst erscheint.“ Gleich Nolde bevorzugte auch er zunehmend die Arbeit auf Papier, wohl aus praktischen Gründen und hauptsächlich unter Verwendung von Tempera als Farbe. Damit wurde er zu einem unübertroffenen Meister des expressiven Blumenbilds.