Max Pechstein
Der 1881 in Zwickau geborene Hermann Max Pechstein gilt als einer der wichtigsten Maler und Grafiker der Klassischen Moderne. Mit seinem eigenwilligen Stil innerhalb der Künstlervereinigung «Brücke» schafft er expressive, farbkräftige Werke, deren Formensprache jedoch weniger markant im Vergleich zu den anderen Mitgliedern bleibt. Stattdessen hebt der gelernte Dekorationsmaler die dekorativen Elemente hervor und hinterlässt so eindrückliche Figurenbilder, Stillleben und Landschaften.
1906 lernt Pechstein in Dresden Erich Heckel und Ernst Ludwig Kirchner kennen und schliesst sich bis 1912 der «Brücke» an. Nach der Beendigung seines Kunststudiums 1907 in Dresden reist Pechstein mehrere Monate durch Italien und Frankreich, wo er massgeblich vom Fauvismus beeinflusst wird und fortan deren intensive Farbigkeit auch in sein Werk überträgt. 1908 übersiedelt er nach Berlin und gründet nach der Zurückweisung seiner Werke bei der Berliner Secession mit anderen Zurückgewiesenen wie Heckel und Kirchner die «Neue Secession». In den Folgejahren verbringt Pechstein die Sommermonate in Nidden und an den Moritzburger Seen. Es entstehen vor allem Akt- und Landschaftsdarstellungen. Bereits zu «Brücke»-Zeiten von der pazifischen Kultur und Ästhetik Palaus fasziniert, unternimmt Pechstein 1914 eine für mehrere Monate geplante Reise zu der Südseeinsel, welche er aufgrund des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges jedoch früh verlassen muss. Nach seinem Kriegsdienst wendet er sich immer mehr von der expressiven Ausdrucksweise ab. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland werden Werke von Pechstein als «entartet» diffamiert und er erhält ab 1933 Ausstellungsverbot. 1945 nimmt Pechstein eine Professur an der Berliner Kunsthochschule an und nimmt 1955 an der ersten Ausgabe der documenta an Kassel teil. Im selben Jahr stirbt Pechstein in Berlin.